Ich mag Dominosteine. Aber am liebsten ohne Marzipan. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich das Rezept etwas abgeändert habe. Sie sind deshalb: viel leichter, viel zuckerreduzierter und sogar vegan. Das ist eigentlich ziemlich perfekt. Denn so kannst Du ganz nebenbei ein paar selbstgemachte Dominosteine mehr naschen und musst dir keine Gedanken um dein Weihnachtsgewicht machen.
Warum eigentlich: Dominosteine?
Was sind nun Dominosteine? Zum spielen? Zum essen? Richtig. Beides. Es gibt sie zum einen als Spielzeug und zum anderen eben zum selber backen. Wem der süße Stein nun seinen Namen zu verdanken hat, lässt sich wohl nicht mehr klären. Sicher ist nur, dass das Weihnachtsgebäck in seiner quadratischen Form dem Spielstein sehr ähnlich sieht. Die beiden sind aber auch zum verwechseln ähnlich. *kicher*
Ich habe mich dennoch ein bisschen belesen, damit ich euch auch handfeste Beweise präsentieren kann. Für mich ist der Dominostein ja irgendwie ein Stück Gebäck. In den 30er Jahren allerdings waren die Dominosteine eher als Praline gedacht. Denn nicht nur die damalige Hautevolee sollte in den Genuss von feinsten Pralinen kommen. Die „Notpraline“, wie sie liebevoll genannt wird, sollte auch für den Mann mit schmalem Geldbeutel erschwinglich sein.
Der Chocolatier Herbert Wendler kreierte daraufhin eine Praline, die aus einfachen und kostengünstigen Zutaten bestand. Vielleicht hatte er in seinem Dresdner Backstübchen noch ein paar Lebkuchen und etwas Fruchtgelee aus der letzten Sommerernte übrig. Jedenfalls hat bei der Auswahl der Zutaten guten Geschmack bewiesen und einen Dauerbrenner entworfen. Denn bis heute ist uns die Dauerbackware erhalten geblieben und wir backen vor allem in der Weihnachtszeit die feinsten Dominosteine in allen Varianten.
Zutaten und Füllung für Dominosteine
Eine richtige Vorgabe für die Zutaten der Dominostein gibt es nicht. Sie können mit verschiedenen Dingen gefüllt sein. Es gibt Dominosteine mit Fruchtgelee, ohne Marzipan, mit Persipan. Ja sogar Nougat kann in einem Dominostein als Füllung enthalten sein. Ich habe mich heute für die kalorienarme Variante entschieden und meine Dominosteine mit 2 Schichten Lebkuchen gebacken. Lebkuchen ist nämlich DIE Schicht, die in den Dominosteinen nicht fehlen darf.
Die mittlere Schicht besteht aus Gelee. Anstatt dessen kannst Du auch Marmelade für die Zubereitung verwenden. Ein Gelee beispielsweise besitzt keine Fruchtstücke mehr. Damit der Dominostein dennoch etwas Biss bekommt, streue ich einfach ein paar gehackte Pistazien auf das Gelee.
Dominosteine ohne Marzipan
Ja, die klebrig süße Masse ist nicht so meins. Deshalb backe ich die Dominosteine lieber ohne Marzipan. Auch wenn ich die süßen, kleinen Schokowürfel dann nicht mehr feinste Dominosteine nennen darf. Schmecken werden sie trotzdem mindestens genauso gut. Das Rezept ist also perfekt für diejenigen, die entweder kein Marzipan mögen und/ oder etwas Kalorien sparen wollen.
Als feinste Dominosteine dürfen nämlich nur jene bezeichnet werden, die tatsächlich eine Füllung aus Fruchtgelee und eine Schicht Marzipan enthalten. Macht nichts. Das Rezept für die süßen Pralinen gibt es jetzt trotzdem.
Zubereitung: Dominosteine einfach selber machen
Für die Zubereitung des Rezeptes benötigst Du nur wenige Zutaten ohne viel Chichi. Und so werden die veganen Dominosteine ganz einfach selber gemacht:
Für den Lebkuchenteig | |
200 g
Dinkelmehl
Typ 630
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50 g
Dinkelvollkornmehl
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100 g
Apfelmus
ohne Zuckerzusatz
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80 g
Zucker
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50 g
Margarine
weich
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50 g
Haselnüsse
gemahlen
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3 EL
Kakaopulver
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3 TL
Lebkuchengewürz
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1 TL
Natron
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Weitere Zutaten | |
50 g
Fruchtgelee
oder mehr
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300 g
Schokolade
Vollmilch oder Zartbitter
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50 g
Pistazien
gehackt
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1 |
Lebkuchenteig backen |
Als erstes muss ein Lebkuchenteig gebacken werden. Das genaue Rezept gibt es bereits auf meinem Blog und findest Du unter vegane Lebkuchen. Alle Zutaten für den Lebkuchenteig werden zu einem homogenen Knetteig verarbeitet. Dieser muss etwa 30 Minuten kalt stehen. Rolle den Teig auf eine Dicke von etwa 8mm aus. Der Teig wird beim backen noch etwas aufgehen. Lege den Teig auf ein Backblech und backe die Lebkuchen bei 175°C (Ober-/ Unterhitze) für 8 bis 10 Minuten. |
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2 |
Fruchtgelee auftragen |
Bevor der fertige Lebkuchenteig weiter verarbeitet werden kann, muss er noch abkühlen. Danach wird der Boden in zwei gleich große Teile geschnitten. Erwärme das Fruchtgelee deiner Wahl und streiche es etwa 2mm dick (oder mehr) auf eine Hälfte des Lebkuchens. Auf das Fruchtgelee werden nun ein paar gehackte Pistazien gegeben und die andere Hälfte passgenau darauf gelegt. Lass das Ganze etwas abkühlen und schneide den Teig in quadratische Würfel. Das Messer sollte schon scharf sein, damit die Dominosteine nicht zerquetscht werden. |
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3 |
In Schokolade tauchen |
Nun kann die Schokolade in einem Wasserbad geschmolzen werden. Wie Du die Schokolade am besten verarbeitest, kannst Du hier nochmal genauer nachlesen. Tauche die Dominosteine nach und nach in die flüssige Schokolade und lege sie auf ein Stück Backpapier. Natürlich kannst Du auch ein Schokoladengitter verwenden. Nach wenigen Minuten sollte die Schokolade fest sein. Die fertigen Dominosteine können nun in die Plätzchendose wandern. |
Dominosteine zu Weihnachten
Backen, verschenken, selber essen. Und ich wette, in 99% der Fälle werden Dominosteine zu Weihnachten gebacken. Kein Wunder, denn schon allein der Lebkuchenteig hat etwas weihnachtliches an sich. Außerdem lassen sich die kleinen Schokoladenwürfel prima verschenken. Schließlich ist es etwas selbst gemachtes, oder in dem Fall selbst gebackenes. In eine hübsche Schachtel verpackt, lässt der erste „Naschfinger“ sicher nicht lange auf sich warten.
Für noch mehr Rezepte für die Weihnachtszeit schau mal in meiner Kategorie Weihnachten vorbei. Das Plätzchen backen lohnt sich. 🙂